Gabriel García Márquez durch Mario Vargas Llosa. Neue Ausgabe eines legendären und längst vergriffenen Werks, fünfzig Jahre nach seiner Erstveröffentlichung.
Kategorie: Biografien
ISBN: 9788420454801
Hinzugefügt zum Katalog am: 12.05.2021
Format: BROSCHIERT
Seitenzahl: 672
Gabriel García Márquez durch Mario Vargas Llosa
Neue Ausgabe eines legendären und längst vergriffenen Werks, fünfzig Jahre nach seiner Erstveröffentlichung.
Dieser Essay, der Anfang der 70er Jahre veröffentlicht wurde und seit vielen Jahren nicht mehr im Buchhandel zu finden ist, war ursprünglich die Doktorarbeit, mit der Vargas Llosa 1971 an der Universidad Complutense de Madrid promovierte. Er zeigt die Bewunderung des peruanischen Nobelpreisträgers für García Márquez und dessen Roman Hundert Jahre Einsamkeit. Darin wird das Werk des kolumbianischen Autors, der zusammen mit Vargas Llosa den Boom der lateinamerikanischen Literatur miterlebte, eingehend analysiert.
"Obsessiv und wiederkehrend durchzieht eine zentrale Absicht das Werk von García Márquez, ein einzigartiger Ehrgeiz, den seine Fiktionen in Sprüngen und Rückschritten, aus unterschiedlichen Perspektiven und mit unterschiedlichen Methoden entwickeln. Dieser gemeinsame Nenner macht seine Erzählungen und Romane zu Fragmenten eines umfangreichen, verstreuten, aber gleichzeitig rigorosen kreativen Projekts, in dem jedes einzelne von ihnen seine volle Bedeutung findet. Dieser vereinigende Wille ist der Aufbau einer geschlossenen Realität, einer autonomen Welt.
Ein Schriftsteller wählt seine Themen nicht aus, die Themen wählen ihn aus. García Márquez hat nicht aus freiem Willen beschlossen, aus seinen Erinnerungen an Aracataca Romane zu schreiben. Das Gegenteil war der Fall: Seine Erfahrungen in Aracataca haben ihn als Schriftsteller ausgewählt. Ein Mensch wählt seine "Dämonen" nicht aus: Bestimmte Dinge passieren ihm, manche verletzen ihn so sehr, dass sie ihn dazu bringen, die Realität zu leugnen und sie ersetzen zu wollen. Diese "Dinge", die den Ursprung seiner Berufung bilden, sind auch sein Antrieb, seine Quellen, der Stoff, aus dem diese Berufung entsteht. Es geht nicht darum, den Ursprung und die Nahrung der Berufung auf eine einzige Erfahrung zu reduzieren. Aber im Fall von García Márquez lässt die Art seines Werks die Aussage zu, dass diese Erfahrung, ohne die Bedeutung anderer zu leugnen, den Hauptantrieb für sein Schaffen darstellt.