Der Mythos der freien Wahl.
Die neoliberale Ideologie zielt darauf ab, das Leben, einschliesslich der Menschen, zu Waren zu machen. In diesem Sinne ist die Kommerzialisierung von Frauenkörpern das effektivste Mittel zur Verbreitung und Stärkung der neoliberalen Ideologie. Die mächtige patriarchalische Sexindustrie entwickelt sich auf der Grundlage von zwei sich ergänzenden Ideen. Einerseits auf der Theorie der freien Wahl: Jetzt, wo Frauen "bereits frei" sind, "bereits Gleichberechtigung haben", können sie "wählen", ob sie von ihrem Körper oder von Teilen ihres Körpers leben wollen. Andererseits wird diese These in eine gewisse transgressive und postmoderne Rhetorik verpackt, um jeglicher Kritik zu begegnen: Jede Beziehung ist akzeptabel, wenn es dazwischen "einvernehmlichen Sex" gibt.